Dienstag, 15. Juni 2010

Zhongli 1 K 3-6, Binnen einer Minute können Sie die geheime Gesundheitspflege des Taoismus erlernen

1) Ke Tou oder „Tiefe Verbeugung“ (Begriff aus dem Chinesischen; wörtlich übersetzt: „Mit dem Kopf gegen den Boden stoßen“ – vom Übersetzer)

Ke Tou bedeutet tiefe Verbeugung. Manche fragen sich vielleicht, ob das eine Art Übung ist. Natürlich! Ke Tou gehört sogar zu den Übungen der Taoisten. Es gibt keinen bestimmten Zugang zu den Doktrinen des Taoismus. Ke Tou kann immer helfen. Die taoistische Übung Ke Tou nehme ich hier jedoch nicht Wort wörtlich, nämlich „mit dem Kopf gegen den Boden
stoßen“.
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Die Übung besteht darin, sich hinzuknien und den Kopf gegen beide Handrücken zu stoßen. Unsere Hände liegen dabei auf dem Boden vor unserem Gesicht, so als würden wir am Schreibtisch kurz ein Nickerchen machen. Auf diese Weise können wir sicher gehen, dass unsere Stirn nicht verletzt wird. Die Hände sorgen dafür, dass es nicht zu weich und auch nicht zu hart ist. Tun Sie so, als würden Sie sich vor Buddha verbeugen: Sie knien sich auf den Boden, Ihre Hände liegen auf dem Boden vor Ihnen und Sie stoßen mit der Stirn gegen die Hände.

Tempo und Stärke können Sie variieren. Grundsätzlich sollten Sie mit schwachen Stößen beginnen und dann ihren Stärkegrad Schritt für Schritt erhöhen. Beim Heben des Kopfes sollten Sie kurz zum Himmel schauen. Wiederholen Sie die Übung 15 Mal. Stoßen Sie anschließend den Mund gegen die Hände. Wiederholen Sie diese Übung 10 Mal. Das Tempo muss schnell sein. Diese beiden Übungen bilden eine Einheit. Sie können mit Ihnen den Ren-Meridian mit dem Du-Meridian am Kopf verbinden. Menschen mit hohem Bluthochdruck sollten diese Übung jedoch nicht machen.

2) Übung mit dem Steißbein

Setzen Sie sich auf den Boden und verkreuzen sie dabei die Beine. Viele Menschen sagen, sie könnten das nicht. Bei der Übung müssen die Beine nicht unbedingt verkreuzt sein. Versuchen Sie es einfach, so weit es geht. Erheben Sie sich dann mithilfe Ihrer Hände und Fußkanten 10 – 30 cm vom Boden. Lassen Sie sich anschließend fallen, wobei Sie kräftig mit dem Steißbein gegen den Boden stoßen. Da unsere Sitzfläche insgesamt ziemlich groß ist, tut diese Übung überhaupt nicht weh.

Wenn Sie ganz vorsichtig sein möchten, können Sie natürlich anfangs auch ein Kissen unterlegen. Die Höhe, in die Sie Ihren Körper heben, sollte nach und nach zunehmen. Das Ziel der Übung liegt darin, dass sich das Ende des Ren- und des Du-Meridians im Beckenbereich miteinander verbinden. Menschen mit Knochentuberkulose und anderen Knochenkrankheiten sowie Rückenverletzungen sollten diese Übung nicht machen.

Unterschätzen Sie diese kleine Sitz-Hebe-Übung nicht. Das Einatmen beim Erheben des Körpers kann das Qi vom Steißbein bis in den Kopf am Du-Meridian entlang mitnehmen. Das Ausatmen beim Senken des Körpers kann das Qi mitnehmen, bis es am Dan-Tian-Punkt auf dem Ren-Meridian angelangt ist.

Die Übung sollten Sie mehr mit Konzentration als mit Kraft durchführen. Sie ist sehr wirksam gegen Frauenkrankheiten sowie Anus- und Darmprobleme. Außerdem kann sie auch die Funktion von Leber und Niere intensivieren. Bei Bluthochdruck und Unruhe ist die Übung ebenfalls sinnvoll. Bei Rücken- und Knieschmerzen sollten Sie diese Übung mit viel Geduld durchführen und gelassen sein. Nach der Übung fühlen Sie sich viel stärker.

3) Hausgecko-Bewegung

Wir alle haben wohl schon einmal das Kriechen von Hausgeckos, Krokodilen oder Eidechsen gesehen. Die Bewegungsart dieser Tiere dient uns als Vorbild für unsere dritte Übung. Kriechen Sie auf dem Boden und ahmen Sie das Tier möglichst gut nach. Dabei sollten Sie aber nicht wirklich nach vorne kriechen. Denn wenn wir uns wirklich nach vorne bewegen, benötigen alle vier Glieder auf jeden Fall Kraft. Bei dieser Übung sollen Sie jedoch kein bisschen Kraft aufwenden. Alle Bewegungen werden zwar vor allem mit der Kraft aus Brust, Bauch und Rücken durchgeführt, aber Sie sollten sich nicht auf diese Bereiche konzentrieren, sondern lediglich auf das Kriechen: In diesem Moment sind Sie ein Hausgecko. Sie müssen einfach nur ganz locker ihre Glieder wie der Hausgecko bewegen.

Denken Sie daran, alle Bewegungen des Hausgeckos nachzuahmen. Stellen Sie sich vor, Sie wären ein Hausgecko. Beim Kriechen werden die inneren Seiten der Oberschenkel und Arme sowie Brust und Bauch den Boden direkt berühren. Deshalb sollten Sie sich vor der Bodenkälte und vor einer möglichen Verletzung der Haut schützen, also ein paar Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.

Diese Übung ist hauptsächlich dafür gedacht, den Ren-Meridian (am Oberkörper – vom Übersetzer) frei zu machen. Sie hat eine unglaubliche Wirkung, nämlich die Funktionen der inneren Organe zu stärken. Sie ist besonders gut für die Leber und hat eine sehr gute Heilwirkung bei Magen- und Darmproblemen, Verstopfung, Dysmenorrhö oder Unfruchtbarkeit. Manche Menschen haben durch diese Übung sogar abgenommen. Der Ren-Meridian ist das Meer aller Yin-Meridiane und fungiert als Kapitän der Meridiane. Frauen in den Wechseljahren können von dieser Übung besonders profitieren.

4) Gehbewegungen und Kopfdrehen

Legen Sie sich ganz entspannt mit dem Rücken auf den Boden. Stützen Sie mit den Händen Ihren Nacken, so als würden Sie Sit-ups machen wollen. Heben Sie ein wenig den Kopf und beginnen Sie mit der Übung: Machen Sie mit den Füßen Gehbewegungen auf der Stelle.












Sie denken bestimmt, die Überschrift ist falsch, denn bei den Gehbewegungen berühren die Füße ja nicht den Boden. Sie haben Recht, Sie sollen auch gar nicht mit den Füßen auf dem Boden stampfen, sondern die Bewegungen mehr in Ihrer Fantasie machen. Sie liegen auf dem Boden, ihre Fersen berühren dabei ebenfalls den Boden. Strecken Sie nun abwechselnd beide Beine. Die Bewegungen sollten nicht zu groß sein, der Kopf aber dabei gleichzeitig nach rechts und nach links gedreht werden. Beim Zurückziehen des linken Beines drehen Sie ihren Kopf nach rechts, beim Zurückziehen des rechten Beines drehen Sie ihn nach links. Mit geschlossenen Augen denken Sie an folgendes: „Ich stehe auf einem menschenleeren Platz. Ich stütze den Nacken mit meinen Händen und ganz gemütlich stampfe ich mit den Füßen auf dem Boden. Ich bewege mich gelassen und entspannt.“












Diese Bewegung ist ein Training für die ganze Wirbelsäule, also für den Du-Meridian (Rücken). Der Du-Meridian ist das Meer aller Yang-Meridiane, er hat die Hoheit über sie. Dieser Meridian kann die Yang-Energie des Körpers erhöhen. Aus diesem Grunde fühlen Sie sich schon nach ein paar Bewegungen warm und kräftig. Konkret bedeutet dies, dass diese Übung unsere Nieren stärkt und gut für unseren Kreislauf ist. Auch gegen Rücken- und Beinprobleme sowie Blutmangel in Herz und Gehirn ist die Übung optimal. Geeignet ist sie auch für Rheumabeschwerden und Gelenkentzündungen.

Sie sollten wissen, dass die Blutversorgung der Wirbelsäule während dieser Übung sehr hoch ist. Dies ist auch der Sinn und Zweck der Übung, nämlich den Du-Meridian freizumachen. Allerdings haben manche Menschen an der Wirbelsäule langjährige Blutstauungen, Verformungen, Vorfälle oder Verkalkung. Während der Übung empfinden diese Menschen an der kranken Stelle starke Schmerzen. Das kommt daher, dass dabei frisches Blut auf die kranke Stelle trifft. Machen Sie sich diesbezüglich keine Sorgen, denn diese Schmerzen verschwinden recht schnell. Und um die Übung noch reibungsloser und sicherer durchführen können, erhöhen Sie langsam die Anzahl der Wiederholungen. Die Dauer an sich muss nicht lang sein. Grundsätzlich sollten Sie durch die Übung nicht müde werden. Nach der Übung können Sie sich außerdem noch auf den Bauch legen und sich von einer anderen Person den Bereich von Nacken bis Steißbein mit den Handballen massieren lassen. Bei einer Massage finden Sie meistens die Punkte, die weh tun. Gerade diese Punkte sollten Sie massieren. Auf diese Weise wird der Du-Meridian schneller frei.

(Fotos: Vorführung der Übungen durch den Autor Zhong Li Ba Ren selbst; fotografiert während unserer Teilnahme an seinem Seminar im Februar 2008 in Peking)

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Blog-Info:
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