Sonntag, 30. Januar 2011

Tu Zi - Das Jahr des Hasen



Der sanfte Lebenskünstler

Der Hase ist ein äußerst feinfühliges und kultiviertes Wesen, das ein ruhiges und friedliches Leben genießen möchte. Trotzdem ist er kontaktfreudig, wenn auch niemals aufdringlich. Das Besondere an Hase-Charakteren ist ihr Hang zur Harmonie, Schönheit und Anmut. So sanft und sensibel sie sind: sie bleiben immer ein bisschen unergründlich und wissen genau, was sie wollen. Sie zeichnen sich durch Umsicht, Gelassenheit und Taktgefühl aus und zeigen sich diskret und vornehm. Die Familie bedeutet Hasen viel, aber die alltäglichen Pflichten sind nicht ihre Sache. Sie haben andere Stärken!

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Sonntag, 9. Januar 2011

Zhongli 1 K 2-12, Der Gallenmeridian: Ein Kanal zur Austreibung von Sorgen und Depressionen

Zum Inhalt:

Die meisten Menschen kommen schwierig aus ihrer Trägheit bestehend aus Sorgen, Angst und Unentschlossenheit heraus und ihr Körper und ihre Seele sind nicht miteinander im Einklang. Wenn wir der Eigenschaft von Leber und Galle folgen, bleiben beide mit Sicherheit gesund und stark und verschleißen nicht unnötig. Auch unser Körper und unsere Seele werden gesund und glücklich sein. Ich weiß jedoch, dass eine Einstellung schwierig zu ändern ist, das geht nicht von heute auf morgen. Was wir jedoch sofort tun können, ist den Tai-Chong-Punkt (LR3) zu massieren und den Gallenmeridian entlang zu klopfen. Auf diese Weise werden Sie sehr schnell wieder gesünder und Ihre Einstellung ändert sich. Wenn Sie dies tun, erreichen Sie auf jeden Fall das Ufer der Gesundheit und Fröhlichkeit. Ich weiß ganz genau, dass die effektivste Methode auch die Einfachste sein muss.

„Der gelbe Kaiser“ (Grundlagenwerk über die TCM, weitere Informationen siehe Glossar – vom Übersetzer) besagt, dass die Leber ein General ist, der sehr gut organisieren und planen kann. Die Galle hingegen ist ein aufrichtiger Frontkämpfer, der jederzeit bereit ist zu kämpfen. Die Menschen unserer modernen Gesellschaft sind mit zu vielen Sorgen und Überlegungen belastet, ihr psychischer Druck ist zu hoch. Eine Regulierung der biologischen Funktionen kann hier keine Abhilfe schaffen, zumindest glauben dies viele. Es sieht so aus, als könne uns lediglich ein Psychotherapeut weiterhelfen. Dem ist nicht so, denn Körper und Seele bilden eine Einheit, sie gehören zusammen. Darum verursachen auch manche psychische Probleme bestimmte biologische Krankheiten. Frauen, zum Beispiel, die launisch sind und sich häufig ärgern, sind am stärksten durch Erkrankungen an Gebärmutter, den Eierstöcken sowie der Brust gefährdet und Angst und Sorgen können bei Männern eine Potenzstörung hervorrufen. Menschen, die sich leicht aufregen, sind anfällig für Bluthochdruck und Herzerkrankungen und Menschen, die sehr nervös sind, haben oft Magengeschwüre.

Die gesellschaftliche Umgebung mit zunehmendem Konkurrenzdruck können wir nicht ändern und eine Belastung des Einzelnen ist daher kaum vermeidbar. Zur Sicherung unserer Existenz müssen wir jedoch in der Lage sein, Alles zu ertragen und sollten deshalb auch eine Lösung für uns selbst finden, wie wir am besten entspannen können. Wir können zum Beispiel einen Stapel verbrauchtes Papier zerreißen, Luftballons zum Platzen bringen, gegen einen Sandsack schlagen oder die Noppen einer Luftpolster-Verpackungsfolie zerdrücken. Mit all diesen Methoden können Sie Ihre schlechte Laune herauslassen, sie dienen Ihnen als psychische Behandlung. Wenn Körper und Seele zusammengehören, ist es dann möglich unsere psychische Verfassung durch eine Behandlung unseres Körpers zu beeinflussen? Die Antwort ist „Ja“. Unsere Urahnen praktizierten dies schon längst so, denn sie wussten: Die Leber plant und die Galle führt aus.

Jeder von uns macht sich vielerlei Sorgen um die Arbeit, die Zukunft, die Beziehung, vielleicht noch um das Geschäft, das Kind, die Gesundheit und die Liebe. Wenn all diese Dinge, um die wir uns immer kümmern, problemlos verlaufen – damit meine ich, dass, das was Sie sich wünschen, auch in Erfüllung geht – dann laufen Blut und Qi frei durch Ihren Körper, von Stauung keine Spur. Dies ist allerdings nur ein ideal, denn die Realität kann nie so perfekt sein, viele Pläne und Wünsche gehen nie in Erfüllung. Deshalb machen wir uns viele Gedanken und Sorgen, die sich dann an der Leber ansammeln. Die Galle kann diese aber nicht umwandeln und es entsteht zwischen Leber und Galle eine Stauung. Diese blockierte und unterdrückte Emotion beeinflusst die Verdauungs-, Blutversorgungs- und Entgiftungsfunktion der Leber und Galle, Sie werden also krank. In der TCM-Theorie heißt es ja auch stets: Alle Krankheiten entstehen durch Emotionen. Dies bedeutet, dass Emotionen der direkte Auslöser von Krankheiten sind. Wenn wir zum Beispiel unsere Arbeit nicht mögen, sie aber doch machen müssen, wenn wir unseren Chef nicht mögen, aber dennoch Überstunden machen müssen, wenn wir innerlich schimpfen wollen, äußerlich jedoch trotzdem lachen müssen, wenn wir absagen möchten, aber doch zusagen, dann erschöpft uns dies und unser Qi und Blut vermindert sich dabei erheblich. Mein Vorschlag ist daher, dass diejenigen, die sich oft Sorgen machen und misstrauisch sind sowie diejenigen, die emotional sehr unberechenbar sind, die Funktion ihrer Leber und Galle regulieren.

Wie können Sie die Funktion der Leber und Galle verbessern? Die einfachste, aber effektivste Methode ist das Klopfen auf dem Gallenmeridian, auf die Herr Wu Qing Zhong und Frau Zheng Yuqin großen Wert legen. Diese Methode ist wirklich wunderbar, alle können von ihr profitieren. Da Leber und Galle zwei Organe sind, die eine Außen-Innen-Beziehung besitzen, kann das giftige Qi vom Lebermeridian in den Gallenmeridian übergeleitet werden, wodurch sich der Druck am Lebermeridian reduziert. Durch das Ableiten des Lebergiftes kann sich der Gallenmeridian allerdings schnell blockieren, das angesammelte Lebergift kann also nicht abtransportiert werden. Daher müssen Sie den Gallenmeridian oft freimachen. Das Klopfen auf dem Gallenmeridian beschleunigt den Kreislauf von Qi und Blut und die Gesamtmenge, die am Gallenmeridian vorbeifließt, ist viel größer. Auf diese Weise kann der am Gallenmeridian angesammelte Druck des Lebermeridians deutlich reduziert werden. Das Klopfen am Gallenmeridian kann auch emotional große Veränderungen bewirken, Sie werden viel selbstsicherer und tapferer, auch Ihre Entscheidungsfähigkeit verbessert sich.

Der Gallenmeridian (an der Beinaußenseite) hat eigentlich keinen Ausgang. Daher kann sein giftiges Qi nur über den Darm abgeleitet werden. Manche Menschen haben nach dem Klopfen auf dem Gallenmeridian Kopfschmerzen, ein gespanntes Gefühl am Kopf, können nicht schlafen oder träumen viel. Dies liegt daran, dass das giftige Qi des Gallenmeridians nicht rechtzeitig durch den Darm abgeleitet worden ist und nun nach oben über den Dreifachen-Erwärmer-Meridian bis in den Kopf steigt. In diesem Fall müssen Sie lediglich den Yang-Ling-Quan-Punkt (GB34) auf dem Gallenmeridian kräftig pressen und die darüber liegende Haut etwas hin und her zu bewegen. Sie sollten dabei ein prickelndes Gefühl and den Zehen spüren. Dabei sollten Sie zeitgleich noch auf den Zhi-Gou-Punkt (SJ6) auf dem Dreifachen-Erwärmer-Meridian drücken und Ihre Beschwerden werden sich deutlich lindern.

Der Gallenmeridian hat noch viele weitere nützliche Punkte: der Feng-Shi-Punkt (GB31) zur Behandlung von Hautproblemen wie Juckreiz und Pickel, der Yang-Ling-Quan-Punkt (GB34) gegen Verspannungen und Schmerzen unter der Achsel, der Guang-Ming-Punkt (GB37) gegen die Alterssichtigkeit, der Shuan-Zhong-Punkt (GB39) für die Behandlung eines steifen Nackens, der Zu-Lin-Qi-Punkt (GB41) gegen die Schwindelligkeit. Die Punkte des Gallenmeridians sind meist empfindlich. Wenn Sie sie richtig nutzen, ist die Wirkung garantiert.

Die meisten Menschen kommen schwierig aus ihrer Trägheit bestehend aus Sorgen, Angst und Unentschlossenheit heraus und ihr Körper und ihre Seele sind nicht miteinander im Einklang. Wenn wir der Eigenschaft von Leber und Galle folgen, bleiben beide mit Sicherheit gesund und stark und verschleißen nicht unnötig. Auch unser Körper und unsere Seele werden gesund und glücklich sein. Ich weiß jedoch, dass eine Einstellung schwierig zu ändern ist, das geht nicht von heute auf morgen. Was wir jedoch sofort tun können, ist den Tai-Chong-Punkt (LR3) zu massieren und den Gallenmeridian entlang zu klopfen. Auf diese Weise werden Sie sehr schnell wieder gesünder und Ihre Einstellung ändert sich. Wenn Sie dies tun, erreichen Sie auf jeden Fall das Ufer der Gesundheit und Fröhlichkeit. Ich weiß ganz genau, dass die effektivste Methode auch die Einfachste sein muss.

Blog-Info:

Donnerstag, 6. Januar 2011

Zhongli 1 K 4-4, Rheuma - eine Krankheit, die unter Mithilfe unserer Familienmitglieder geheilt werden kann

Die Mutter eines Klassenkameraden meines Sohnes kam zu mir und ließ mich ein chinesisches Rezept lesen und beurteilen.

Frau Fang war Anfang 40 und litt schon seit einigen Jahren unter Rheuma. Da ihre Schwiegermutter eine Expertin der Schulmedizin ist, nahm sie von Anfang an westliche Arzneimittel ein. Alle sollten angeblich aus dem Ausland sein. Die Wirkung war aber nicht besonders deutlich zu spüren. Sogar das Problem mit den steifen Gliedern am frühen Morgen konnte durch diese Medikamente nicht gelöst. 2 Monate vorher traf ich sie vor der Schule, als wir die Kinder abholten. Ich schlug ihr vor, jeden Abend vor dem Schlafengehen die 10 Zehen zu massieren. Sie erzählte mir nun, dass sie nach nur einer Woche das Problem mit den steifen Gliedern am Morgen schon nicht mehr hatte. Daher war sie sehr von meiner Methode überzeugt und besuchte mich. Das Rezept, das sie mir zeigen wollte, wurde von einem sehr bekannten TCM-Mediziner verschrieben. Sie hatte bereits 2 Wochen die Medizin eingenommen, aber nichts passierte. Ihren rechten Ellenbogen konnte sie nicht mehr ausstrecken. Der Schulmedizin zufolge sollte es eine Entzündung sein und wenn sie sich verschlimmere, komme es zu einer Muskelrückbildung. Außerdem litt sie seit Tagen an Knieschmerzen. Ihre Handgelenke waren auch deutlich geschwollen.

Ich las das Rezept genau durch und fand, dass darin nichts anderes als einige Arzneimittel für die Stärkung der Nieren und die Unterstützung des Kreislaufes enthalten waren. Dies sind allgemeine Arzneimittel gegen Rheuma, die jeder einnehmen kann. Das heißt, das Rezept war nicht speziell für sie geschrieben. Deshalb ist es schwer einzuschätzen, ob das Rezept gut oder schlecht ist. Ich sagte ihr, diese Medizin kann nicht schaden, aber sie kann auch nicht groß helfen. Ich fühlte ihren Puls und stellte fest, dass ihr Puls für die Niere gar nicht so schwach war und der für das Herz auch sehr kräftig schlug. Lediglich der Puls für die Milz schlug schwerfällig und der für die Lunge war langsam und schlapp. Das bedeutete, dass sie eine Blutstauung hatte. Ich sah mir anschließend ihre Zunge an. Sie war glatt, belaglos und dunkelrot. Mir war ganz klar: sie hatte auf dem Milzmeridian eine Blutstauung. So etwas kommt häufig vor, wenn man lange Jahre westliche Medizin einnimmt. Dies schädigt die Funktion der Leber und Milz sehr stark.

Sie erzählte mir, dass ihre Laune völlig im Keller sei. Sie hielte es kaum noch aus und fürchtete, dass sie langsam gar nicht mehr laufen könne. Ich tröstete sie: „So schlimm kann es gar nicht sein. Wo haben Sie denn Schmerzen? Dort können wir gleich anfangen.“ Sie sagte, seit ein paar Tagen habe sie starke Schmerzen am rechten Ellenbogen und könne ihre Damentasche nicht mehr tragen. Ich presste den Shou-San-Li-Punkt (LI10) auf dem Dickdarmmeridian und ließ sie den Arm ausstrecken. Sie sagte gleich, dass sie keine Schmerzen empfand, wenn ich auf den Punkt drückte. Ich erklärte ihr, dass eine Blutstauung auf ihrem Dickdarmmeridian vorlag. Durch das Schaben könne es schnell wieder in Ordnung sein. Sie krempelte ihre Ärmel hoch und ich schabte 5 Minuten lang vom Bi-Yu-Punkt (LI15) bis zum Shou-San-Li-Punkt (LI10). Dabei kam sehr viel Sha heraus. Am Bi-Nao-Punkt (LI14) entstand sogar eine dicke blaue Blase. Dann ließ ich sie ihren Arm ohne meine Hilfe ausstrecken und es gelang ihr ohne Probleme. Aber sie sagte, dass ihre Zeigefinger seit ein paar Tagen auch weh taten. Ich sagte: „ Die Zeigefinger sind auch auf dem Dickdarmmeridian. Nun ist alles in Ordnung. Sie werden jetzt keine Schmerzen mehr haben. Anschließend sah ich mir nochmal ihre Schmerzpunkte am Knie an, die auf dem Milzmeridian liegen. Ich zeigte ihr die Linie vom Xue-Hai-Punkt (SP10) bis zum Shang-Qiu-Punkt (SP5) auf dem Milzmeridian und ließ ihren Mann für sie diese Linie massieren. Eine liebevolle Behandlung vom Ehemann wirkt natürlich ganz anders.

Tatsächlich! Ihr Mann massierte nur 3 Minuten lang und schon konnte sie wieder in die Hocke gehen und auch wieder aufstehen, ohne dass ihr etwas weh tat. Ich sagte: „Bitte zu Hause unbedingt den Brei mit Yamswurzeln und Hiobstränen essen, um die die Milz und den Magen richtig zu pflegen. In einem Monat werden Sie wieder einen normalen Zungenbelag haben. Außerdem sollten Sie jeden Tag auf dem Bett auf den Knien ein bisschen krabbeln, um gegen Knieschmerzen vorzubeugen. Aber auf keinen Fall die schmerzenden Gelenke massieren, sonst könnten sie sich verformen.“ Als wir uns verabschiedeten, zerriss sie das Rezept und sagte: „Nie wieder!“ Ich fand es ganz lustig und sagte: “Das müssen Sie wirklich nicht unbedingt nehmen! Die Massage von Ihrem Ehemann ist tausendmal besser!“

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