Donnerstag, 6. Januar 2011

Zhongli 1 K 4-4, Rheuma - eine Krankheit, die unter Mithilfe unserer Familienmitglieder geheilt werden kann

Die Mutter eines Klassenkameraden meines Sohnes kam zu mir und ließ mich ein chinesisches Rezept lesen und beurteilen.

Frau Fang war Anfang 40 und litt schon seit einigen Jahren unter Rheuma. Da ihre Schwiegermutter eine Expertin der Schulmedizin ist, nahm sie von Anfang an westliche Arzneimittel ein. Alle sollten angeblich aus dem Ausland sein. Die Wirkung war aber nicht besonders deutlich zu spüren. Sogar das Problem mit den steifen Gliedern am frühen Morgen konnte durch diese Medikamente nicht gelöst. 2 Monate vorher traf ich sie vor der Schule, als wir die Kinder abholten. Ich schlug ihr vor, jeden Abend vor dem Schlafengehen die 10 Zehen zu massieren. Sie erzählte mir nun, dass sie nach nur einer Woche das Problem mit den steifen Gliedern am Morgen schon nicht mehr hatte. Daher war sie sehr von meiner Methode überzeugt und besuchte mich. Das Rezept, das sie mir zeigen wollte, wurde von einem sehr bekannten TCM-Mediziner verschrieben. Sie hatte bereits 2 Wochen die Medizin eingenommen, aber nichts passierte. Ihren rechten Ellenbogen konnte sie nicht mehr ausstrecken. Der Schulmedizin zufolge sollte es eine Entzündung sein und wenn sie sich verschlimmere, komme es zu einer Muskelrückbildung. Außerdem litt sie seit Tagen an Knieschmerzen. Ihre Handgelenke waren auch deutlich geschwollen.

Ich las das Rezept genau durch und fand, dass darin nichts anderes als einige Arzneimittel für die Stärkung der Nieren und die Unterstützung des Kreislaufes enthalten waren. Dies sind allgemeine Arzneimittel gegen Rheuma, die jeder einnehmen kann. Das heißt, das Rezept war nicht speziell für sie geschrieben. Deshalb ist es schwer einzuschätzen, ob das Rezept gut oder schlecht ist. Ich sagte ihr, diese Medizin kann nicht schaden, aber sie kann auch nicht groß helfen. Ich fühlte ihren Puls und stellte fest, dass ihr Puls für die Niere gar nicht so schwach war und der für das Herz auch sehr kräftig schlug. Lediglich der Puls für die Milz schlug schwerfällig und der für die Lunge war langsam und schlapp. Das bedeutete, dass sie eine Blutstauung hatte. Ich sah mir anschließend ihre Zunge an. Sie war glatt, belaglos und dunkelrot. Mir war ganz klar: sie hatte auf dem Milzmeridian eine Blutstauung. So etwas kommt häufig vor, wenn man lange Jahre westliche Medizin einnimmt. Dies schädigt die Funktion der Leber und Milz sehr stark.

Sie erzählte mir, dass ihre Laune völlig im Keller sei. Sie hielte es kaum noch aus und fürchtete, dass sie langsam gar nicht mehr laufen könne. Ich tröstete sie: „So schlimm kann es gar nicht sein. Wo haben Sie denn Schmerzen? Dort können wir gleich anfangen.“ Sie sagte, seit ein paar Tagen habe sie starke Schmerzen am rechten Ellenbogen und könne ihre Damentasche nicht mehr tragen. Ich presste den Shou-San-Li-Punkt (LI10) auf dem Dickdarmmeridian und ließ sie den Arm ausstrecken. Sie sagte gleich, dass sie keine Schmerzen empfand, wenn ich auf den Punkt drückte. Ich erklärte ihr, dass eine Blutstauung auf ihrem Dickdarmmeridian vorlag. Durch das Schaben könne es schnell wieder in Ordnung sein. Sie krempelte ihre Ärmel hoch und ich schabte 5 Minuten lang vom Bi-Yu-Punkt (LI15) bis zum Shou-San-Li-Punkt (LI10). Dabei kam sehr viel Sha heraus. Am Bi-Nao-Punkt (LI14) entstand sogar eine dicke blaue Blase. Dann ließ ich sie ihren Arm ohne meine Hilfe ausstrecken und es gelang ihr ohne Probleme. Aber sie sagte, dass ihre Zeigefinger seit ein paar Tagen auch weh taten. Ich sagte: „ Die Zeigefinger sind auch auf dem Dickdarmmeridian. Nun ist alles in Ordnung. Sie werden jetzt keine Schmerzen mehr haben. Anschließend sah ich mir nochmal ihre Schmerzpunkte am Knie an, die auf dem Milzmeridian liegen. Ich zeigte ihr die Linie vom Xue-Hai-Punkt (SP10) bis zum Shang-Qiu-Punkt (SP5) auf dem Milzmeridian und ließ ihren Mann für sie diese Linie massieren. Eine liebevolle Behandlung vom Ehemann wirkt natürlich ganz anders.

Tatsächlich! Ihr Mann massierte nur 3 Minuten lang und schon konnte sie wieder in die Hocke gehen und auch wieder aufstehen, ohne dass ihr etwas weh tat. Ich sagte: „Bitte zu Hause unbedingt den Brei mit Yamswurzeln und Hiobstränen essen, um die die Milz und den Magen richtig zu pflegen. In einem Monat werden Sie wieder einen normalen Zungenbelag haben. Außerdem sollten Sie jeden Tag auf dem Bett auf den Knien ein bisschen krabbeln, um gegen Knieschmerzen vorzubeugen. Aber auf keinen Fall die schmerzenden Gelenke massieren, sonst könnten sie sich verformen.“ Als wir uns verabschiedeten, zerriss sie das Rezept und sagte: „Nie wieder!“ Ich fand es ganz lustig und sagte: “Das müssen Sie wirklich nicht unbedingt nehmen! Die Massage von Ihrem Ehemann ist tausendmal besser!“

Blog-Info:
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