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Montag, 26. September 2011

Zhongli 1 K 2-2, Der Lungenmeridian – Der empfindlichste Meridian des Körpers

Zum Inhalt:

Viele Menschen suchen sehr gerne nach geheimen Rezepten oder Wundermethoden, aber das Gold, das im Buch „Nei Jing“ überall herumliegt, will keiner haben.


Wenn Sie beginnen, sich mit der TCM-Meridianlehre vertraut zu machen, starten Sie am besten immer mit Lungenmeridian. Qi und Blut strömen von 3 bis 5 Uhr in der Nacht gegen den Lungenmeridian. Wenn sich um diese Uhrzeit Krankheitssymptome bemerkbar machen, sollten Sie gleich überlegen, ob das Problem an der Lunge liegen könnte. Ich behandelte einmal eine Frau, die im Winter immer um 4 Uhr morgens schwitzte und unruhig war. Tagsüber fror sie jedoch immer. Die Diagnose ihrer Ärzte war, dass der Körper äußerlich von Kälte umgeben war, Sie innerlich aber Feuer hatte. Das ist das typische „Feuer unter dem Eis“. Meiner Meinung nach lag aber der Auslöser der Erkrankung an einem zu geringen Qi in der Lunge. Die Lunge war nämlich zu schwach, um mit dem inneren Feuer die Kälte vertreiben zu können. Die Lunge konnte nur von 3 bis 5 Uhr in der Nacht das Feuer durch das Schwitzen heraus treiben, da der Lungenmeridian um diese Uhrzeit am stärksten ist. Deshalb verschrieb ich der Frau das Arzneimittel Bu-Zhong-Yi-Qi-Tang (eine Kräutermischung für die Stärkung des Qi – vom Übersetzer), damit die Lunge mit Qi gestärkt wird und die Kälte heraus treiben kann. Wenn der Auslöser klar ist, reicht eine einzige Verabreichung.


Das Buch „Nei Jing“ (Innere Meridiane – vom Übersetzer) besagt, dass die Lunge der „Boss“ aller Meridiane ist. Dadurch können Sie die Wichtigkeit des Meridians erkennen. In der tatsächlichen Anwendung jedoch achten nur sehr wenige auf diesen Meridian. Der Behandlungsumfang ist oft auf Erkältung, Husten und durch Husten entstandenes Asthma beschränkt. Wenn alle Anfänger diesen Meridian nur so kennenlernen, dann können sie wahrscheinlich den wahren Lungenmeridian gar nicht richtig kennen.


Der Lungenmeridian hat eine viel stärkere und umfangreichere Wirkung. Er kann sowohl die Stauung des Lebermeridians auflösen als auch die Feuchtigkeit und die Gifte aus dem Bauch heraus treiben. Außerdem kann er noch eine geschwächte Niere stärken. Husten und Asthma sind nur ein kleiner Behandlungsumfang des Lungenmeridians. Beide Krankheiten werden selten direkt durch den Lungenmeridian verursacht, sie entstehen meist, wenn an anderen Organen ein Problem vorliegt. Beide durch Leberfeuer entstandene Erkrankungen nennt man „Holzfeuer schadet dem Metall (Holz ist das Element für die Leber und Metall das Element für die Lunge - vom Übersetzer)“. In diesem Fall können die Erkrankungen durch das Löschen des Leberfeuers behandelt werden. Entstehen die beiden Erkrankungen durch eine schwache Niere nennt man „Niere speichert das Qi nicht“. In diesem Fall sollte das Qi der Niere gestärkt werden. Wenn der Auslöser der beiden Erkrankungen eine schwache Milz ist, dann bezeichnen wir dies als „Feuchtgift umgibt die Lunge“. Dann sollten wir die Milz stärken und das Feuchtgift heraus treiben. Mancher Husten kommt von einer Erkältung. Ist dies der Fall, müssen Sie die Kälte auf dem Blasenmeridian beseitigen. Oftmals ist eine Erkrankung mit hustenartigem Asthma sehr hartnäckig und unsere Vorfahren sagten schon, dass die Innere Medizin kein Asthma heilen kann oder will. Der Grund dafür ist, dass viele Mediziner bei der Heilung der Behandlung dieser Erkrankung immer bei der Lunge anfangen oder sich bemühen nur den Hustenschleim zu lösen. Den wirklichen Auslöser beseitigen sie nicht rechtzeitig und somit wird die Erkrankung chronisch. Die Lunge ist eigentlich ein sehr empfindliches Organ und sollte nicht direkt, sondern schonend behandelt werden. Genau wie unsere Vorfahren bereits sagten: Die Lunge sollte stets mittels Regulierung der anderen Organe behandelt werden.


Das Buch „Nei Jing“ besagt: „Alle Arten von Qi ordnen wir der Lunge zu“. Der gesamte Inhalt dieses Buches gilt in der TCM als „Gesetz“. Wir sollten dieses Buch sehr genau lesen und verstehen. Dieser zuvor genannte Satz will uns sagen, dass die Lungenfunktion durch Folgendes gestärkt werden kann: Die Stärkung des schwachen Qis, des Qis, das sich in die falsche Richtung bewegt, das Heraustreiben der giftigen Luft und das Einatmen der frischen Luft. An so einem guten Behandlungsrezept kann doch nicht einfach leichtsinnig vorbeigehen. Viele Menschen suchen sehr gerne nach geheimen Rezepten oder Wundermethoden, aber das Gold, das im Buch „Nei Jing“ überall herumliegt, will keiner haben.


An dieser Stelle möchten viele von Ihnen vielleicht wissen, wie die Lungenfunktion reguliert werden kann. Dies interessiert Sie am meisten. In dem Buch „Nei Jing“ ist diese Frage schon sehr ausführlich beantwortet worden: „Die Aufgabe der Lunge ist es, heraus zu treiben und zu senken. Die Lunge ist die Quelle unserer Körperflüssigkeiten und hat die Nase als Ausgang. Die Lunge ist auch für unsere Haut und unsere Haare zuständig. Der Lunge ordnen wir alle Arten von Qi und unseren psychischen Ballast zu. Dies äußert sich in verschiedenen Formen: Traurig sein, Nasenschleim besitzen, […].“ Hier wird nicht nur die Funktion der Lunge dargestellt, sondern es wird auch die konkrete Behandlungsmethode erwähnt. Manche von Ihnen fragen sich vielleicht: Wo denn? Warum finde ich keine? Ich gebe Ihnen hier ein Beispiel. Vorhin haben wir folgenden Satz erwähnt: „Der Lunge ordnen wir alle Arten von Qi und unseren psychischen Ballast zu“. Wenn jemand also lange Zeit depressiv ist und den psychischen Ballast nicht abwerfen kann, wie sollte er behandelt werden? Es war einmal ein älterer Mann, der über 70 alt war. Er hatte sich gerade mit seiner Frau gestritten und Kälte hatte sich daraufhin in seinen Körper geschlichen. Seine Symptome waren Schmerzen im Achselbereich. Die Klinik hatte ihm Schmerztabletten verschrieben, die auch eine Qi-Stauung in der Leber beseitigen sollte. Nach der Einnahme dieser Tabletten waren die Beschwerden immer noch da und außerdem fing er noch an zu Husten. Ich empfahl ihm, die Nase-Reizen-Methode. Er wandte sie sofort an und nieste 10 Mal hintereinander weg bis er auf der Stirn Schweiß bekam. Die Schmerzen unter den Achseln waren rasch gelindert. Danach sollte er ein paar Tong-Xuan-Li-Fei-Wan-Kügelchen (Kräutermischung zur Regulierung der Lunge – vom Übersetzer) einnehmen, um den Schleim zu lösen. Er hatte insgesamt 4 Kügelchen eingenommen und binnen einem Tag verschwanden alle Symptome. Diese Methode habe ich komplett dem Buch „Nei Jing“ entnommen.


Wenn Sie die Worte „Traurig sein“ in dem zuvor genannten Satz lesen und gleich an Lin-Dai-Yu denken (eine Hauptfigur aus dem Buch-Klassiker „Die rote Kammer“, die zart und sehr sensibel ist – vom Übersetzer) und wenn Sie die Worte „Haut und Haare“ lesen und gleich an Pickel denken, dann ist Ihnen ein schöner Anfang für das Erlernen der TCM gelungen. Wenn wir ein Buch lesen, sollten wir es genau lesen und dabei mitdenken.


Also zurück zur Lunge. Zur Behandlung des Asthmas ist der Yu-Ji-Punkt (LU10) sehr wichtig, Sie müssen ihn lediglich massieren. Wenn Sie das Gefühl haben, dass die eingeatmete Luft nicht genug ist oder dass Sie die Luft nicht richtig einatmen können, können Sie den Tai-Yuan-Punkt (LU9) massieren. Dieser Punkt ist der Hauptpunkt des Lungenmeridians und hilft am besten zur Stärkung des Qis (beide befinden sich auf der Daumenaußenseite – vom Übersetzer).
Der Chi-Ze-Punkt (LU5) ist der beste Punkt zur Stärkung der Niere. Die Massage dieses Punktes kann das überschüssige Lungen-Qi senken und das Qi der Niere stärken (der Punkt liegt auf der Knickstelle zwischen Oberarm und Unterarm. Der Kong-Zui-Punkt (LU6) ist am besten geeignet für die Behandlung von Husten und Mandelentzündung, welche durch eine Erkältung entstanden sind. Ich möchte noch einen Punkt mit einer speziellen Wirkung vorstellen, nämlich den Shao-Shang-Punkt (LU11) (dieser Punkt befindet sich neben dem Daumennagel an der äußeren Seite – vom Übersetzer). Der Punkt ist speziell gegen Halsentzündung und Halsschmerzen. Hier kann man mit einer „Dreiecksnadel“ auf den Punkt einstechen und erhält eine sofortige Wirkung.


Jedes Leben hat ein Ende, aber wir lernen nie aus. Das Lernen sollte aber nicht einfach nur eine Ansammlung von Wissen sein, sondern wenn Sie Eines lernen, können Sie gleichzeitig Mehreres verstehen. Wenn Sie 1 Glas Wasser aus einem Fluss trinken, kennen Sie den ganzen Fluss. Wenn Sie 1 Blatt sammeln, kennen Sie den ganzen Herbst.

Blog-Info:



  • Eine Abbildung des Lungenmeridians 足太阴肺经 finden Sie unter http://www.dce128.com/jt-dce/dce/dcre/fjtx.html.


  • Die einzelnen Meridiane und Akupunkturpunkte finden Sie unter "Meridiane A-Z".


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